Sexismus

bezeichnet die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. In einer männlich dominierten Gesellschaft zeigt sich Sexismus jedoch vor allem in der Abwertung und Marginalisierung von Frauen, Trans*personen und Weiblichkeit im Allgemeinen. (Cis-)Männlichkeit wird hier als Norm verstanden, an der alles gemessen wird.
Der Begriff Sexismus stammt aus dem Englischen (sexism). Im deutschen Kontext gibt es oft das Missverständnis, Sexismus beziehe sich vor allem auf diskriminierende Handlungen, die auf Sexualität bezogen sind, wie etwa sexuelle Belästigung. Obwohl diese Formen der sexuellen Gewalt auch Ausdruck von Sexismus sind, bezeichnet der Begriff jedoch ein sehr viel weiteres Spektrum geschlechtsbezogener Diskriminierung, etwa, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen. […]
Parallel zur Diskussion über Sexismus verbreitete sich in den 1960er Jahren auch der Begriff Rassismus, der die Diskriminierung ethnischer Gruppen beschreibt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu verstehen, dass verschiedene Diskriminierungsformen sich überschneiden können (Intersektionalität). So ist eine queere, weiblich identifizierte Person of Color auf mehreren Ebenen Diskriminierung ausgesetzt. Die Frauenbewegung der 1960er und der darauffolgenden Jahre war, sowohl in den USA als auch in Deutschland, in der öffentlichen Wahrnehmung weiß dominiert. Schwarze feministische Positionen und Stimmen von Frauen* of Color wurden innerhalb der Bewegung zur Seite gedrängt: Ihre Analysen der Machtverhältnisse, auch zwischen Frauen und auf internationaler Ebene, wurden ignoriert oder unterdrückt. Auch heute besteht die Gefahr, feministische Erfolge auf Kosten anderer marginalisierter Gruppen zu erlangen. Lange wurden von der feministischen Bewegung beispielsweise queer- und trans*feministische Positionen ausgeblendet oder gar bekämpft. Diese Positionen beziehen die Begriffe Frau/Weiblichkeit und den Umgang mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung nicht nur auf heterosexuelle Cis-Frauen.

Definition nach Diversity Arts Culture